Die launische Stimmung an den Aktienmärkten hält weiter an. Die Volatilität bzw. die Schwankungsbreite bleibt dementsprechend hoch. Die Mitte August begonnene Erholungstendenz brach Mitte September abrupt ab und seither hat der Markt wieder deutlich an Boden verloren. Auch wenn die SNB und die Fed die Zinsen vorläufig nicht weiter erhöht haben, bleicht die Angst vor weiter steigenden Zinsen und in der Folge einer rezessiven Wirtschaftsentwicklung hoch. All die Spekulationen um die weitere Markentwicklung lässt uns aber einigermassen kalt. Wir orientieren uns konsequent an unserem regel-basierten Ansatz und bewirtschaften die Risiken aktiv. Durch die weiterhin konsequente Umsetzung der regelbasierten Signale hat sich die Investitions-quote im September weiter reduziert.
Die Quoten betragen im AMC Schweiz (WCGCEZ) 52% und im AMC Deutschland (WCGDEZ) 58%.
Die geldpolitischen Massnahmen in der Eurozone und in der Schweiz erscheinen immer noch zögerlich. Ohne signifikant positive Realzinsen lässt sich Inflation aber nicht bekämpfen. Fast scheint es, als würden unsere Zentralbanken darauf hoffen, dass die aufziehende Rezession die Arbeit für sie macht. Wir wollen nicht aussitzen und hoffen, sondern agieren. Mit dem Konzept WCGROB haben wir das optimale Werkzeug, um Aktienportfolios risikobasiert und erfolgreich zu bewirtschaften.
Die Geldpolitik der Industrienationen war in den letzten zwei Jahrzehnten mit grossen Herausforderungen konfrontiert: Finanzkrise, Eurokrise, Coronakrise und jetzt die Inflationskrise. Oberflächlich betrachtet, haben unsere Notenbanker Grossartiges geleistet: Das globale Finanzsystem ist im Jahr 2009 nicht kollabiert, den Euro gibt es immer noch, der grösste Wirtschaftseinbruch aller Zeiten im Jahr 2020 war zwei Jahre später schon wieder aufgeholt und die Inflationsraten sind tatsächlich in den letzten 18 Monaten rückläufig gewesen. Wenn man diese Krisen als Folge von exogenen Schocks betrachtet, ist das Krisenmanagement der Zentralbanken hervorragend gewesen. Bei genauerer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die Krisen mit Ausnahme von Corona alles andere als von unvorhersehbaren externen Ereignissen getrieben waren. All den erwähnten Krisen ist gemeinsam; dass sie die unmittelbare Folge einer über Jahre viel zu expansiven Geldpolitik waren. Es schien als hätten Zentralbanker und Regierungen ein Allheilmittel für Krisenbekämpfung gefunden. Es entstand der Eindruck, dass angesichts der jahrelang tiefen Inflation und eines anhaltenden Aufschwungs, die Wirtschaftspolitik keine Kosten hätte! Zugegeben viele Beobachter haben vor einer steigenden Verschuldung gewarnt. Entkräftet wurde das aber regelmässig mit der Wachstumswirkung von gestiegenen Defiziten. Dass diese aber beim Zurückfahren auch Wachstum kosten würden, wollte niemand wahrhaben. Dennoch ist eine fiskalische Korrektur von zu hohen Ausgaben unpopulär, weil man den Empfängern von staatlichen Wohltaten etwas wegnehmen muss. Dem-entsprechend war die Hoffnung, dass steigende Volkseinkommen über steigende Steuereinnahmen das Problem schon irgendwie lösen würden. Aussitzen war das Motto. Ganz besonders verfestigt hat sich dieser Glaube an eine kostenfreie Interventionspolitik in Europa und der Schweiz. Nach jahrelang niedriger Inflation schienen die Geld-politiker machen zu können, was sie wollen. Während die Europäische Zentralbank (EZB) sich um grüne Geldpolitik zu kümmern begann, bekämpfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit noch nie dagewesenem Aufwand die Stärke des Frankens. Von einer entschlossenen Bekämpfung der Inflation sind wir aber heute weit entfernt. In der Vergangenheit liess sich die Teuerung nur dann effektiv bekämpfen, wenn die Geldmarktzinsen deutlich über die laufende Inflationsrate angehoben wurden. Wenn die europäische Fiskalpolitik nach dem Prinzip ‘Aussitzen’ funktioniert, muss man feststellen, dass die europäische Geldpolitik nach dem Prinzip ‘Hoffnung’ gesteuert wird. Sowohl EZB als auch SNB scheinen darauf zu hoffen, dass die kommende Rezession die Inflation wieder auf normale Grössen zurückführt. Beides klingt nicht nach verantwortungsvoller Politik.
‘Aussitzen’ und ‘Hoffen’ waren noch nie gute Ratgeber für Anleger. Aktienportfolios verlangen nach aktiver Bewirtschaftung. Zentral sind dabei das Management und die Steuerung der entsprechenden Risiken, um zu grosse und unerfreuliche negative Schwankungen einzugrenzen. Taktische Anpassungen nehmen wir auf Basis unserer eigenen Risikosignale vor.
Im Monatsvergleich haben wir nachfolgende aktive Transaktionen vorgenommen.
Aktive Transaktionen AMC Schweiz (im Monatsvergleich):
VERKAUFT: Lindt & Sprüngli, Schindler PS, SIG Group, Sika, Sonova, Straumann
GEKAUFT: Swisscom, Swiss Re
Aktive Transaktionen AMC Deutschland (im Monatsvergleich):
VERKAUFT: Deutsche Post, E.ON, Henkel, Infineon, Mercedes Benz, Siemens
GEKAUFT: Deutsche Bank, Vonovia
Weitere Details unter Regelbasierte Anlagelösungen.
Rolf Gloor / +41 52 260 34 62 / gloor@winterthurconsulting.ch
Disclaimer:
Bei diesem Artikel handelt es sich um Werbung im Sinne von Art. 68 FIDLEG. Alle Angaben in diesem Artikel dienen ausschliesslich Ihrer Information und stellen kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Der Inhalt dieses Artikels ersetzt nicht die persönliche, auf Ihre spezifischen Bedürfnisse ausgerichtete Beratung.