Die Investitionsquote in den beiden AMC notieren Ende April gegenüber dem Vormonat etwas tiefer. Auf ein aktives Rebalancing bzw. einen Ausbau der Aktienpositionen haben wir nach wie vor wegen des erhöhten Risikos aufgrund des Krieges in der Ukraine verzichtet. Das aktuelle Anlageumfeld verlangt nach einer langfristig ausgerichteten Strategie und mehr denn je nach einem guten Risikomanagement. Mit unserem Anlagekonzept identifizieren und steuern wir die Risiken. Wir bleiben aus Risikoüberlegungen zwar vorsichtig, wollen aber sich bietende Kaufgelegenheiten nicht ausser Acht lassen. Die Quoten betragen im AMC Schweiz (WCGCEZ) 75%, im AMC Deutschland (WCGDEZ) 66%.
Wer hat noch Lust auf Krise? Wohl niemand. Wir wünschen uns eine Rückkehr zur Normalität. Normal wäre, wenn die Inflation bei zwei Prozent und die Kapitalmarktzinsen ein Prozent darüber liegen würden, dann gäbe es die 10-jährige Hypothek für vier Prozent! Wollen wir dann bei den Zinsen immer noch Normalität? Allein diese Frage wirft eine grosse Unsicherheit auf, und deshalb ist ein gutes Risikomanagement auch ohne Krieg in Europa weiterhin zentral. Mit unserem regelbasierten Konzept WCGROB versuchen wir die Risiken zu identifizieren und zu steuern.
Die Konjunktur hat sich den Vorlaufindikatoren entsprechend im Winter gut gehalten. Gleichzeitig sind aber die Inflationsraten weiter aus dem Ruder gelaufen. Weiter steigende Kapitalmarktzinsen sind zu erwarten, solange die Konjunktur halbwegs gut und die Inflation hoch bleibt. Damit sind die aktuellen Aktien- und Immobilienbewertungen gefährdet.
Ausklingender Überkonsum von Gütern, fiskalische Konsolidierung und eine sich nur langsam belebende Dienstleistungswirtschaft waren im vergangenen Herbst die Sorgen für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Tatsächlich hat sich die Güterkonjunktur verlangsamt und gleichzeitig verläuft die Erholung bei den Dienstleistern bisher nur wenig dynamisch. Im selben Zeitraum hat sich aber die Inflation noch mehr beschleunigt, als zu erwarten war. Ein weitergehender Kaufkraftverlust und eine dramatisch gesunkene Stimmung der Konsumenten sind die Folge. Aufgrund der Pandemie und des Ukrainekonflikts verstärken sich Lieferkettenprobleme und steigen Rohstoff- und Energiepreise teilweise extrem.
Im Vergleich zur Inflation sind die Zinsen aktuell zu tief. Es erscheint unwahrscheinlich, dass der Abstand von aktueller Inflationsrate und dem zehnjährigen Kapitalmarktzins so gross bleiben kann. Dabei ist es selbstverständlich möglich und sogar wahrscheinlich, dass die Inflationsraten in den kommenden Monaten auch wieder rückläufig sein werden. Bei den aktuellen Lohnwachstums- und Inflationserwartungen der amerikanischen Konsumenten von gut 5 Prozent wird hier, solange die Wirtschaft wächst, wohl aber vorläufig eine untere Grenze liegen. Damit wird deutlich, wie dringend sich die Zentralbanken mittlerweile eine Rezession wünschen müssen. Nur ein autonomer, deutlicher Rückfall der Nachfrage scheint geeignet, die immer noch aufwärts gerichtete Inflationsentwicklung zu stoppen, ohne dass die Zentralbanken dies über einen Zinsschock, und damit wohl auch eine Finanzmarktkrise, tun müssen. Ob dann nach einer etwaigen Rezession aber die Inflationsraten wieder so niedrig sein werden, wie vor Corona, erscheint angesichts der immer noch enormen Geldvolumina sehr fraglich. Höhere Zinsen bleiben wohl langfristig ein sehr ernstzunehmendes Szenario.
Im Berichtsmonat haben wir folgende aktive Transaktionen vorgenommen. Diverse Rebalancings runden das monatliche Risikomanagement ab.
Aktive Transaktionen AMC Schweiz (tiefer bei 75%, ‑2%):
VERKAUFT: -
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Aktive Transaktionen AMC Deutschland (unverändert bei 66%, ‑2%):
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Rolf Gloor / +41 52 260 34 62 / gloor@winterthurconsulting.ch
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