WCGROB – Investitionsquoten per 30.06.2022

Die Investi­tion­squote in den bei­den AMC liegen Ende Juni gegenüber dem Vor­monat deut­lich tiefer. Der durch weit­ere Rezes­sions- und Zin­säng­ste aus­gelöste Sell-Off am Aktien­markt hat diverse Stop-Loss Lim­iten aus­gelöst und zu entsprechen­den Verkäufen geführt (siehe unten). Die Quoten betra­gen im AMC Schweiz (WCGCEZ) 52% und im AMC Deutsch­land (WCGDEZ) 52%.

Gretchen­frage: Infla­tion vs. Rezession?
In den ver­gan­genen sechs Monat­en sind die Rezes­sion­srisiken stetig gewach­sen. Der Anstieg der Kap­i­tal­mark­tzin­sen scheint kein Ende zu nehmen. Dabei haben die Zen­tral­banken ger­ade erst mit dem Zin­san­heben begonnen. Gestiegene Kap­i­tal­mark­tzin­sen führen zu mas­siv­en Abschreibern auf Finan­za­k­ti­va. Real haben die weltweit­en Oblig­a­tio­nen- und Aktien­märk­te seit Anfang Jahr gut 20% ver­loren. Die Zukun­ft­saus­sicht­en bleiben her­aus­fordernd, da hohe Infla­tion und Rezes­sion­srisiken weit­er­hin auf den Finanzmärk­ten lasten.

Die Mehrheit der Ökonomen war bis anhin opti­mistisch, dass die pos­i­tiv­en Rück­mel­dun­gen der Unternehmungen ein ansprechen­des Wach­s­tum erwarten lassen wür­den. Ins­beson­dere die güter­pro­duzieren­den Unternehmen kon­nten über volle Auf­trags­büch­er bericht­en und auch die Stim­mung bei den Dien­stleis­tern war nach Coro­na verbessert. Die Kri­tik­er fokussierten auf die erhe­blichen Kon­junk­tur­risiken und gin­gen davon aus, dass der Überkon­sum von Gütern bald ein natür­lich­es Ende find­en würde und dass die notwendi­ge fiskalis­che Kon­so­li­dierung einen erhe­blichen Rück­gang der End­nach­frage aus­lösen kön­nte. Fern­er gehen sie davon aus, dass der a.o. Infla­tion­sanstieg die Kon­sumenten deut­lich Kaufkraft kosten wird und dadurch die Wahrschein­lichkeit ein­er Rezes­sion steigt.

Nun ist die Nach­frage in den let­zten Monat­en tat­säch­lich vielerorts zurück­ge­gan­gen und die Kon­sumenten­stim­mung ist in fast allen Indus­trien­atio­nen Nahe der his­torischen Tief­st­stände. Ein Blick auf die aktuellen Vor­laufind­ika­toren macht deut­lich, dass die Stim­mung bei den Unternehmen sich zwar ver­schlechtert hat, dass diese im his­torischen Ver­gle­ich aber noch über­durch­schnit­tlich erscheint. Eine Wach­s­tumsver­langsamung scheint aber unauswe­ich­lich. Bei den Dien­stleis­tern kön­nte der ger­ade erst begonnene Auf­schwung ein jäh­es Ende find­en. Gle­ichzeit­ig wächst der Pes­simis­mus der pri­vat­en Haushalte.

Für Anlagekun­den ist weniger der Kon­junk­tu­raus­blick rel­e­vant als vielmehr die steigen­den Zin­sen. Diese sind für das Finanzsys­tem ein Riesen­prob­lem und stellen eine noch grössere Her­aus­forderung für die Bew­er­tung der meis­ten Anlageklassen dar, auch wenn wir uns eine Nor­mal­isierung im Sys­tem wün­schen. Angesichts von Kern­rat­en der Infla­tion (d.h. ohne Energiepreise) von 6% und mehr in den angel­säch­sis­chen Län­dern, beina­he 4% in der Euro­zone und fast 2 Prozent in der Schweiz scheint ein weit­er­er Zin­sanstieg sehr wahrschein­lich. Allerd­ings sind die Kern­rat­en bere­its heute unan­genehm hoch.

Bleibt die Kon­junk­tur intakt, steigen die Zin­sen wohl weit­er und es ist mit Kursver­lus­ten zu rech­nen. Gehen wir in eine Wel­trezes­sion, wird dies auf­grund der gesunke­nen Ertragsaus­sicht­en die Kurse belas­ten. Es gilt vor­sichtig zu bleiben. Für eine Erhöhung der Risikopo­si­tio­nen ist es deshalb zu früh. Das Risiko­man­age­ment, welch­es wir mit unserem Anlagekonzept iden­ti­fizieren und steuern bleibt sehr wichtig. Kaufgele­gen­heit­en kön­nen sich auch im aktuell schwieri­gen Mark­tum­feld ergeben. Wir ver­suchen diese im Rah­men ein­er diver­si­fizierten indi­vidu­ellen Strate­gie für unsere Kun­den zu nutzen.

Im Berichtsmonat haben wir fol­gende aktive Transak­tio­nen vorgenom­men. Diverse Rebal­anc­ings run­den das monatliche Risiko­man­age­ment ab.

Aktive Transak­tio­nen AMC Schweiz (höher bei 52%, ‑28%):
VERKAUFT: ams, Belimo, For­bo, Galeni­ca, Geber­it, Givau­dan, Lon­za, Nestlé, Part­ners Group, Schindler PS, Sika, Sono­va, Tecan, VAT
GEKAUFT: Alcon, Clari­ant, Swiss­com. UBS ETF SLI

Aktive Transak­tio­nen AMC Deutsch­land (höher bei 52%, ‑23%):
VERKAUFT: Bech­tle, Com­pu­Group, Evonik, Evotec, Infi­neon, LEG Immo­bilien, Nemetschek, Sar­to­rius, Scout24, Siemens Healthineers
GEKAUFT: Allianz, Freenet, Deutsche Telekom, Xtr DAX

Weit­ere Details unter Regel­basierte Anlagelö­sun­gen.

Rolf Gloor / +41 52 260 34 62 / gloor@winterthurconsulting.ch

 

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