Die Aktienmärkte bleiben auch zum Ende des zweiten Quartals im Bann der Notenbanken und des Krieges in der Ukraine. So hat sich die Inflation stellenweise zwar etwas abgekühlt, sie dürfte aber auch in der zweiten Jahreshälfte hartnäckig bleiben. Die Währungshüter blieben ihrem konsequenten Kurs zur Bekämpfung der Teuerung treu und haben die Zinsen weltweit um ein weiteres Mal erhöht.
Nach einer Auf- und Abwärtsbewegung resultiert per Monatsende ein leichtes Plus. Wir verlassen uns weiter auf unseren regelbasierten Bewirtschaftungsansatz WCGROB und haben im vergangenen Monat die Aktienquote moderat reduziert. Zudem wurde per Ende des Quartals wieder ein Rebalancing durchgeführt und diverse Gewinne mitgenommen.
Die Quoten betragen im AMC Schweiz (WCGCEZ) 77% und im AMC Deutschland (WCGDEZ) 88%.
Die Wirtschaftspolitik der Industrienationen ist die Ursache des Inflationsanstiegs der letzten Jahre und damit auch des Wirtschaftsabschwungs, in dem wir uns aktuell befinden. Erwartungsgemäss übernimmt niemand dafür die Verantwortung. Die zögerliche Bekämpfung der Inflation macht alles nur noch schlimmer. Der Weltwirtschaft geht langsam die Luft aus.
Die unsichere Lage verlangt nach einem konsequenten Risikomanagement. Mit unserem Konzept WCGROB haben wir das optimale Werkzeug, um Aktienportfolios erfolgreich zu bewirtschaften.
Schritt für Schritt kühlt sich die Konjunktur in den Industrienationen ab. Das Kernszenario ist weiterhin eine Weltrezession in diesem Jahr.
Die Zentralbanken sind im historischen Vergleich zurückhaltend, was ihre Reaktion auf die stark angestiegenen Inflationsraten angeht. Bis heute haben sie es nicht geschafft, die Zinsen deutlich über das Niveau der Kerninflation anzuheben. Die dadurch im negativen Bereich verbleibenden Realzinsen im Geldmarkt belegen dies. Negative Realzinsen unterstützen das Wachstum der Nachfrage und wirken de facto inflationstreibend.
Dies ist gefährlich, weil sich die privaten Haushalte spätestens seit Corona daran gewöhnt haben, dass der Staat es schon richten wird. Nur so ist erklärbar, dass trotz extrem niedrigen Werten bei der Konsumentenstimmung die Ausgaben der privaten Haushalte weiter steigen. Warten bis den privaten Haushalten das Geld ausgeht, bedeutet bewusst einzukalkulieren, dass die sozialen Spannungen steigen und Arbeitnehmer ein Maximum an Lohnerhöhungen verlangen werden. In Konsequenz folgt auch ein dauerhafter Kaufkraft- und Wertverlust des Vermögens. Niemandem dient folglich die halbherzige Bekämpfung der Inflation.
In den westlichen Industrienationen trüben sich die Stimmungswerte ein, schwächen sich die realwirtschaftlichen Daten ab und lässt die Kreditvergabe nach. Einzig der robuste Arbeitsmarkt verhindert einen raschen Konjunktureinbruch. Die Energiepreise sind deutlich gesunken und dadurch auch die Gesamtinflation. Der Inflationsdruck bleibt aber angesichts der Lohnzuwachsraten bestehen und die Inflationsraten drohen sich zu verfestigen. Weitere Zinserhöhungen bringen die Gefahr, die Finanzstabilität negativ zu beeinträchtigen.
Das Stimmungstief in der amerikanischen Wirtschaft akzentuiert sich weiter. Die Zukunftsaussichten von Industrie und Konsumenten sind länger schon negativ geprägt. Nun erodiert auch das Vertrauen der Dienstleister. In China bleibt das Stimmungsbild verhalten optimistisch. In Europa sind Industrieunternehmen wieder pessimistischer geworden und auch im Dienstleistungssektor beginnt sich die Stimmung einzutrüben. Die Schweizer Wirtschaft verblieb im ersten Quartal im positiven Bereich. Die generell schwache konjunkturelle Dynamik kann aber auch hierzulande nicht kaschiert werden. Noch stützt der Dienstleistungssektor die generelle Entwicklung. Aufgrund der verfügbaren Daten lässt der Inflationsdruck nicht entscheidend nach und spätestens gegen Jahresende ist wieder mit leicht höheren Inflationsraten zu rechnen.
An den Finanzmärkten machen sich zunehmend Rezessionssorgen breit. Die Stimmung in Industrie und bei Konsumenten bleibt schlecht, womit nicht die Frage bleibt ob, sondern wann die Rezession anklopfen wird. Wir verfolgen die Situation eng und setzen die individuellen Strategien unserer Kunden um. Zentral ist dabei das Management und die Steuerung der entsprechenden Risiken, um zu grosse und unerfreuliche negative Schwankungen einzugrenzen. Taktische Anpassungen nehmen wir auf Basis unserer eigenen Risikosignale vor.
Im Berichtsmonat haben wir nachfolgende aktive Transaktionen vorgenommen.
Aktive Transaktionen AMC Schweiz (im Monatsvergleich):
VERKAUFT: Ems-Chemie, Logitech, Lonza, Swatch
GEKAUFT: Givaudan, Partners Group, Sonova
Aktive Transaktionen AMC Deutschland (im Monatsvergleich):
VERKAUFT: Fresenius, Siemens Energy
GEKAUFT: Bayer, Deutsche Börse, Porsche, Volkswagen
Weitere Details unter Regelbasierte Anlagelösungen.
Rolf Gloor / +41 52 260 34 62 / gloor@winterthurconsulting.ch
Disclaimer:
Bei diesem Artikel handelt es sich um Werbung im Sinne von Art. 68 FIDLEG. Alle Angaben in diesem Artikel dienen ausschliesslich Ihrer Information und stellen kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Der Inhalt dieses Artikels ersetzt nicht die persönliche, auf Ihre spezifischen Bedürfnisse ausgerichtete Beratung.