Am Dienstag 9. April 2019 feierte die Winterthur Consulting Group das zehnjärige Jubiläum ihres Kundenanlasses im Volkarthaus. Klaus Wellershoff präsentierte in gewohnt eloquenter Manier seine neuesten Erkenntnisse zur Weltwirtschaft und den Finanzmärkten. Rolf Gloor erläuterte anschliessend die Beweggründe und den Mechanismus des neuen regelbasierten Gesamtkonzeptes zur Steuerung von Aktienportfolios.
Nicht mehr so rosig zeige sich die Lage der globalen Konjunktur resümierte Klaus Wellershoff. Die Entwicklungen im Verlaufe des letzten Jahres waren rückläufig und teilweise enttäuschend. Das bewegte vor allem die Aktienmärkte dazu im vierten Quartal eine erhöhte Nervosität an den Tag zu legen. Aus seiner Sicht war das eine übertriebene Reaktion, ja fast eine Reaktion des vorauseilenden Gehorsams. Die Märkte haben sich dann zu Beginn des Jahres auch wieder deutlich erholt. Mit der aktuell immer noch soliden Wachstumsrate lasse sich durchaus leben. Gemäss heutigem Wissensstand, sollten die Wachstumsraten nicht einbrechen und sich ganz ordentlich entwickeln. Aber auf tieferem Niveau. Die Weltwirtschaft wächst nach wie vor über Trend und schon beinahe auf einem Niveau, welches wir in der Vergangenheit vor Rezessionen notiert hatten. Dabei stellt sich nun natürlich die Frage, wie lange geht das noch gut? Mit einem Einbruch ist aus seiner Sicht nicht zu rechnen, viel eher mit einer Seitwärtsbewegung über die nächsten Quartale.
Leider gar keine guten Neuigkeiten gibt es für die Schweiz zu berichten. So stehen alle relevanten Sektoren (privater Konsum, Staatskonsum, Investitionen, Lagerveränderungen & Netto-Exporte) beinahe still. Einzig die Exporte sind leicht gewachsen. Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist die Zusammensetzung des Exportsektors. Mittlerweile beträgt der Anteil am Export von pharmazeutischen Produkten 45%! Ohne Pharma wäre die Schweiz damit in der Rezession und niemand spricht davon! Leider zeichnen auch die jüngsten Umfragen von der Konsumentenfront kein positiveres Bild. Es sieht also aktuell gar nicht gut aus für die Schweiz. Ist das vielleicht auch der Grund für die immer noch sehr expansive Geldpolitik der Schweizer Nationalbank (SNB) und gar nicht der starke Schweizer Franken? Es scheint als wolle die SNB mit aller Kraft die Wachstumsrate auf Trendniveau halten. Der Optimismus von Klaus Wellershoff hält sich wahrlich in Grenzen. Positiv zu werten vermag man dennoch das Zitat von Hugo Saint Victor (ca. 1128) „Handel versöhnt Nationen, beruhigt Konflikte, stärkt den Frieden und verwandelt das für den Einzelnen Gute in Vorteile für Alle“, und unterstrich damit die langfristige Ausrichtung und die Wichtigkeit des freien Handels.
Rolf Gloor nahm anschliessend den roten Faden des vor allem für die Schweiz schwierigen Umfeldes auf und präsentierte das neue regelbasierte Gesamtkonzept zur Steuerung von Aktienrisiken. Ein Konzept, welches optimal in die aktuelle Wirtschaftslage passt. Im Kern besteht der Ansatz aus zwei sehr einfachen und transparenten Regeln. Regel 1 bedient sich der Theorie der gleitenden Durchschnitte und stellt diese in Relation zum aktuellen Kurs. Die 2. Regel zieht die kumulierte Rendite heran und vergleicht diese mit einem Referenzzinssatz. Die Kernaussagen sind Kauf- und Verkaufs-Signale für Aktien, Marktindizes, Währungen oder andere Sachwerte wie Immobilien und Gold. Dieses Regelset soll dem Anleger als Hilfe bei seinen Anlageentscheidungen dienen. Zudem verfolgt der Ansatz das Ziel der Risikominimierung durch die Vermeidung grosser negativer Schwankungen. Langfristig sollte das dem Portfolio Stabilität verleihen und zu einem risikoadjustierten Mehrwert führen. Für den Investor stehen drei Lösungsansätze zur Verfügung. In Form eines Tracker-Zertifikates der Zürcher Kantonalbank, eines Mandates bei der Winterthur Consulting Group oder als Freizügigkeitsmandat bei der Stiftung Independent. Alle Lösungen werden durch das neue regelbasierte Gesamtkonzept gesteuert. Weitere Informationen dazu auf der Homepage unter www.winterthurconsulting.ch/strategie.
WCGROB Aktien ‑strategisch und langfristig‑, Referat Rolf Gloor